Retinol und Retinal gehören zu den wirksamsten Inhaltsstoffen in der Hautpflege – besonders wenn es um Anti-Aging, Akne und Hauterneuerung geht. Beide sind Formen von Vitamin A, unterscheiden sich jedoch in ihrer Wirkung, Verträglichkeit und Anwendung.
In diesem Beitrag erfährst du, was Retinol und Retinal voneinander unterscheidet, welche Vorteile sie haben, wie du sie richtig anwendest und welcher Wirkstoff zu deinem Hauttyp passt.
Was ist Retinol?
Retinol ist eine Form von Vitamin A, die in vielen Anti-Aging-Produkten enthalten ist. Es wird in der Haut zu Retinal und anschließend zu Retinsäure (Tretinoin) umgewandelt – der aktiven Form, die tatsächlich auf zellulärer Ebene wirkt.
Vorteile von Retinol:
- Fördert die Zellerneuerung und sorgt für ein ebenmäßigeres Hautbild
- Reduziert feine Linien und Falten bei regelmäßiger Anwendung
- Verfeinert die Poren und hilft bei unreiner Haut
- Steigert die Kollagenproduktion – für festere Haut
Retinol gilt als effektiver, aber oft weniger gut verträglich – gerade bei sensibler Haut kann es anfangs zu Rötungen, Trockenheit oder Schuppenbildung kommen.
Was ist Retinal?
Retinal (auch Retinaldehyd genannt) ist die direkte Vorstufe von Retinsäure – also nur einen Schritt von der aktiven Form entfernt. Dadurch wirkt es schneller und effektiver als Retinol, wird aber trotzdem meist besser vertragen.
Vorteile von Retinal:
- Schnellere Wirkung als Retinol, da weniger Umwandlungsschritte nötig sind
- Höhere antibakterielle Wirkung – ideal bei zu Akne neigender Haut
- Geringeres Irritationspotenzial als reine Retinsäure
- Fördert den natürlichen Glow durch beschleunigte Hautregeneration
Retinal ist im Vergleich zu Retinol oft stabiler und kann dadurch auch in niedrigeren Konzentrationen effektiv sein.
Retinol vs. Retinal – Die wichtigsten Unterschiede auf einen Blick:
Merkmal | Retinol | Retinal (Retinaldehyd) |
---|---|---|
Umwandlungsstufen | 2 (Retinol → Retinal → Retinsäure) | 1 (Retinal → Retinsäure) |
Wirkeintritt | Langsamer (4–12 Wochen) | Schneller (2–6 Wochen) |
Verträglichkeit | Mittel (oft Irritation bei empfindlicher Haut) | Besser verträglich, auch bei sensibler Haut |
Ideal für | Erste Anti-Aging-Pflege, widerstandsfähigere Haut | Unreine, empfindliche oder reife Haut |
Anwendungshäufigkeit | 2–3x pro Woche zum Einstieg | 2–4x pro Woche möglich, je nach Hauttyp |
Wie wird Retinol oder Retinal richtig angewendet?
Die Anwendung beider Wirkstoffe sollte langsam gesteigert und immer mit UV-Schutz kombiniert werden, da Vitamin-A-Derivate die Haut lichtempfindlicher machen.
Anwendungstipps:
- Abends auftragen – nach der Reinigung, vor der Feuchtigkeitspflege
- Niedrig dosiert starten (z. B. 0,1 % Retinol oder 0,05 % Retinal)
- Max. 2–3x pro Woche zu Beginn, später auf 4–5x steigern
- Immer mit Sonnenschutz kombinieren! (SPF 30 oder höher)
- Nicht mit Fruchtsäuren, Vitamin C oder Peelings kombinieren, um Reizungen zu vermeiden
Welcher Wirkstoff ist für welchen Hauttyp geeignet?
Unreine oder zu Akne neigende Haut:
Retinal ist hier die bessere Wahl – es wirkt antibakteriell, entzündungshemmend und kann Pickel schneller abklingen lassen.
Sensible oder trockene Haut:
Retinal ist oft besser verträglich. Kombiniere es mit beruhigenden Wirkstoffen wie Panthenol oder Ceramiden.
Normale bis robuste Haut:
Retinol eignet sich gut als Einstieg in die Anti-Aging-Pflege – langsam dosieren und regelmäßig anwenden.
Reife Haut mit Falten & Pigmentflecken:
Retinal wirkt schneller und kann gezielter gegen Pigmentstörungen, Falten und Elastizitätsverlust eingesetzt werden.
Fazit: Retinol oder Retinal – was ist besser?
Beide Wirkstoffe sind effektiv – aber Retinal ist die modernere, schnellere und oft verträglichere Variante. Wer sensible Haut hat oder schnelle Ergebnisse sehen möchte, ist mit Retinal gut beraten. Retinol hingegen ist ideal für Einsteiger:innen, die ihre Haut langsam an Vitamin A gewöhnen möchten.
Egal wofür du dich entscheidest: Geduld, Regelmäßigkeit und UV-Schutz sind die Schlüssel zu einer sichtbar schöneren Haut.
Tipp:
Lass dich bei sensibler oder problematischer Haut immer individuell beraten – z. B. in unserer medizinisch ästhetischen Sprechstunde bei Bergman Clinics Aesthetics.